21:28-Niederlage in Balingen – VfL verliert in der Schlussphase die Nerven

Der VfL Lübeck-Schwartau unterliegt gegen HBW Balingen-Weilstetten mit 21:28 (9:8) und muss die erste Saisonniederlage einstecken. Der VfL spielte 50 Minuten lang gegen den Aufstiegsfavoriten auf Augenhöhe, erst in der Schlussphase konnte Balingen sich entscheidend absetzen und das Ergebnis deutlich gestalten. Matchwinner war HBW-Torhüter Sejr Jensen mit 14 Paraden. „Wir machen über 50 Minuten ein richtig gutes Auswärtsspiel und verlieren dann leider die Nerven“, analysierte Linksaußen Jan-Eric Speckmann.

Beide Teams begannen nervös, leisteten sich technische Fehler und Fehlwürfe. Der erste Treffer der Partie fiel erst in der 5. Minute – De Souza drehte die Kugel von außen ins Tor. Der VfL tat sich offensiv schwer, kam nicht in das Tempospiel und konnte auch keine Anspiele am Kreis platzieren. Finn Kretschmer war es schließlich, der sein Team mit dem Treffer zum 1:2 erlöste (8.). Aber auch die Gastgeber hatten offensiv ihre Probleme, scheiterten an Dennis Klockmann oder machten Abspielfehler. Matej Klima konnte so nach einem Tempogegenstoß zum 3:3 ausgleichen (12.).

Die Chancenverwertung blieb auf beiden Seiten ausbaufähig, der starke Klockmann konnte mehrere freie Bälle parieren und die Partie so ausgeglichen gestalten. Nach einer Viertelstunde hatten beide Mannschaften erst vier Treffer auf dem Konto – Speckmann traf per Siebenmeter zum 4:4-Ausgleich.

Klockmann und Seijr Jensen überragen

Es blieb dabei: Die Abwehrreihen und die Torhüter dominierten das Spiel. Sejr Jensen (55% gehaltene Bälle) und Klockmann (60%) konnten in den ersten 20 Minuten jeweils sechs Würfe parieren. In der Schlussphase der ersten Hälfte hatten die Lübecker die Chance, sich deutlicher abzusetzen, ließen aber erneut beste Möglichkeiten liegen. Zur Pause führte der VfL nach einer torarmen ersten Halbzeit mit 9:8. „Wir haben in der Abwehr richtig gut gestanden, haben uns dann vorgenommen in der zweiten Halbzeit etwas schneller zu spielen“, sagte Sepckmann.

VfL bleibt in Schlagdistanz

Am Anfang des zweiten Durchgangs fanden beide Teams ihre Treffsicherheit zurück, lieferten sich ein umkämpftes und sehenswertes Spiel auf Augenhöhe. Matthis Blum überzeugte zu Beginn als Spielmacher mit guten Anspielen und eigener Torgefahr, beim HBW war es Vistorop, der das Spiel an sich riss. Balingen übernahm in Überzahl wieder die Führung - Vistorop traf zum 16:17 in das leere Tor der Lübecker (44.).

Entscheidende Fehler in der Schlussphase

Bitter für den VfL: Zehn Minuten vor dem Ende sah Carl Löfström nach einer unglücklichen Abwehraktion die Rote Karte. Trotz des Fouls erzielte Gretarsson die 18:20-Führung für den HBW. Vielleicht der Knackpunkt in der Partie. Der VfL war in der Crunchtime zwar noch in Schlagdistanz, machte offensiv aber entscheidende Fehler. Schrader scheiterte frei am starken Sejr Jensen, Patzel passte den Ball zum Gegner. Balingen setzte sich auf 20:24 ab (56.) und sorgte damit für die Vorentscheidung. Am Ende gewann der HBW die über 50 Minuten ausgeglichene Partie etwas zu deutlich mit 21:28.

"Diese Niederlage tut unfassbar weh"

VfL-Trainer David Röhrig sagte nach dem Spiel: „Diese Niederlage tut unfassbar weh, weil wir gezeigt haben, dass wir mithalten können. Mit einem 1:7-Lauf bringen wir uns in den letzten Minuten um den Lohn unserer Arbeit. Wir wissen, wo wir anzusetzen haben, wir haben nicht schnell genug gespielt. Daran wollen wir arbeiten. Wir haben aber 52 Minuten lang mit einem Top-Team auf Augenhöhe agiert. Darauf können wir aufbauen.“

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