Der VfL Lübeck-Schwartau beendet den KN-Cup in Kiel auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Lübecker setzten sich im ersten Spiel des Tages gegen den HSV Hamburg mit 27:23 durch und sorgten damit für einen Überraschungserfolg. Im Duell mit dem THW Kiel musste sich der VfL mit 14:23 geschlagen geben, wusste aber auch gegen den Rekordmeister phasenweise zu überzeugen. In der letzten Partie des Tages gewann der THW Kiel gegen den HSV Hamburg mit 19:15 und sicherte sich damit den Turniersieg.
VfL Lübeck-Schwartau – HSV Hamburg: 27:23 (12:10)
Der VfL tat sich zunächst schwer gegen den Erstligisten aus Hamburg, geriet nach technischen Fehlern und Fehlwürfen schnell mit 1:4 in Rückstand. VfL-Coach Röhrig reagierte, brachte Max Horner im rechten Rückraum in die Partie und leitete damit die Wende ein. Die Lübecker präsentierten sich jetzt spielfreudig und treffsicher, hatten mit Paul Dreyer einen starken Rückhalt im Tor. Der VfL begeisterte die 4022 Zuschauer in der Wunderino-Arena mit sehenswertem Handball, waren immer wieder über den ehemaligen Kieler Leon Ciudad Benitez erfolgreich. Für ein Highlight sorgte Dominik Weiß, der nach Anspiel von Max Horner per Kempa-Trick zum 7:8 traf (14.). Kurz darauf wurde Kretschmer auf der rechten Seite freigespielt und besorgte den 8:8-Ausgleich. Kurz vor der Pause übernahmen die Lübecker durch Ciudad Benitez sogar die Führung, eine Sekunde vor dem Ende der ersten Halbzeit erhöhte Matej Klima auf 12:10.
Auch im zweiten Durchgang blieben Weiß und Co. mit dem Erstligisten auf Augenhöhe, überraschten die gut gefüllte Arena mit sehenswertem Handball. Finn Kretschmer traf nach einem feinen Zuspiel von Horner zum 18:15 (28.) und stellte den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Beim HSV Hamburg war es vor allem Neuzugang Dani Baijens, der mit viel Tempo immer wieder Akzente setzte. Und dennoch hielt der VfL die Führung, wieder war es Kretschmer der zum 21:18 (32.). Für die Vorentscheidung sorgte schließlich Max Horner, der per Gewaltwurf aus dem Stand die Kugel mit 112 Km/H zum 24:20 in den Winkel feuerte (37.). Nach 40 Minuten gewannen die Lübecker die Partie überraschend mit 27:23.
„Wenn Hamburg uns die Hand reicht, wollten wir da sein – das ist uns optimal gelungen“, sagte VfL-Trainer David Röhrig nach dem Spiel. „So ein Sieg gibt natürlich Selbstvertrauen.“
VfL Lübeck-Schwartau: Dreyer (1.-28., 7 Paraden), Klockmann (n.e.), Conrad (28.-40., 2 Paraden); Leitz, Weiss (1); Gonschor, Löfström, Skorupa (5), Patzel, Ciudad Benitez (4), Schrader, Kretschmer (7), Horner (2), Klima (3), Blum, Speckmann (5/2), Bruhn
HSV Hamburg: Bitter (1.-20., 2 Paraden), Pinski (n.e.), Budalic (21.-40., 2 Paraden); Magaard, Hartwig, Tissier, Unbehaun (1), Lassen (1), Weller (3), Axmann (1), Bo Andersen (1), Niemann (1), Theilinger (2), Lieke, Valiullin (4), Bajens (9)
THW Kiel – VfL Lübeck-Schwartau 23:14 (10:7)
Mit dem Überraschungssieg im Rücken bat der VfL nur 25 Minuten nach dem Abpfiff den Rekordmeister zum Tanz, doch die Kieler gaben sich vor heimischer Kulisse keine Blöße. Die Lübecker bissen sich an der Abwehr des THW die Zähne aus und hatten zu Beginn auch defensiv zu oft das Nachsehen. So stand es nach acht Minuten bereits 2:7 aus Sicht des VfL. Nach einer Auszeit von David Röhrig waren die Tiger zwar besser im Spiel, ließen aber beste Möglichkeiten liegen. Dennoch verkürzte Löfström zum 5:7 (13.). Zur Pause war der VfL beim Stand von 7:10 noch in Schlagdistanz.
Im zweiten Durchgang hatten die Lübecker vor allem in der Offensive Probleme, fanden gegen die kompakte Abwehr um Patrick Wiencek kaum Lösungen. Die Kieler hingegen zeigten ein variables Angriffsspiel, kreierten viele freie Würfe und bauten den Vorsprung aus – Johansson erhöhte aus neun Metern auf 9:17 (31.). Der THW zeigte auch nach einigen personellen Wechseln seine Klasse und ließ den VfL nicht mehr zurück in die Partie kommen. Niklas Landin im Tor konnte sich gleich mit mehreren Paraden auszeichnen und hielt die Lübecker auf Distanz. Vorne trafen Ekberg und Co. weiter nach Belieben. Der Schwede sorgte schließlich mit dem Treffer zum 13:23 für den Zehn-Tore-Vorsprung. Jan Eric Speckmann verkürzte kurz vor dem Ende per Siebenmeter zum 14:23-Endstand.
„Das war der perfekte Abschluss der Vorbereitung“, analysierte VfL-Trainer David Röhrig. „Wir konnten gegen Hamburg für uns selbst ein Ausrufezeichen setzen, wir haben gesehen, dass wir wirklich tolle Möglichkeiten haben spielerisch, in der Abwehr, im Tempospiel. Wir wissen aber auch, dass wir noch große Schwankungen in unseren Leistungen haben.“
THW Kiel: Landin (21.-40., 6 Paraden), Mrkva (1.-21., 7/1 Paraden); Ehrig (1), Duvnjak, M. Landin, Overby (1), Weinhold (3), Wiencek (1), Ekberg (6/4), Pabst, Johansson (6), Dahmke, Zarabec (1), Schwormstede (n.e.), Wallinius (3), Bilyk
VfL Lübeck-Schwartau: Dreyer (33.-40., 2 Paraden), Klockmann (1.-33., 9/2 Paraden), Conrad (n.e.); Leitz (1), Weiss; Gonschor (1), Löfström (2), Skorupa (3), Patzel, Ciudad Benitez (2), Schrader, Kretschmer (1), Horner, Klima, Blum (1), Speckmann (2/2), Bruhn
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