Hitzige Atmosphäre, viele Emotionen, aber am Ende kein Sieger. Der VfL Lübeck-Schwartau kommt gegen den HC Empor Rostock nicht über ein 27:27 (14:11)-Unentschieden hinaus. Der VfL dominierte die Partie gegen den Nordrivalen über 50 Minuten, verpasste in der Schlussphase aber die Vorentscheidung. Bester Werfer auf Seiten der Lübecker war Mex Raguse mit acht Treffern, Dennis Klockmann zeigte 14 Paraden.
2025 Zuschauer, eine prall gefüllte Hansehölle und Derbyatmosphäre von Beginn an – das Duell zwischen dem VfL und dem Nordrivalen begann schwungvoll, mit allem was ein gutes Handballspiel benötigt. Die Lübecker waren sofort auf Betriebstemperatur, erspielten sich direkt eine Zwei-Tore-Führung (3:1/6.). Die rund 100 mitgereisten Empor-Fans peitschten ihr Team immer wieder an und Rostock hielt trotz eines glänzend aufgelegten Dennis Klockmann den Anschluss: Lößner verkürzte zum 6:5 (13.).
Starke erste Halbzeit vom VfL
In den folgenden Minuten vernagelte der VfL-Keeper allerdings seinen Kasten und Speckmann erhöhte auf 8:5 und besorgte damit die erste Drei-Tore-Führung (18.). Der VfL präsentierte sich abgezockt, ließ sich auch von Rückschlägen (Verletzung Ciudad, Zeitstrafen) nicht aus dem Konzept bringen. Zwar kämpften sich die Gäste durch den Treffer von Thümmler wieder auf 10:9 ran (24.), bis zur Pause bauten die Lübecker die Führung wieder aus. Mit der Pausensirene traf Kretschmer zum umjubelten 14:11-Halbzeitstand.
Hin und Her im zweiten Durchgang
Die zweite Halbzeit bot Phasenhandball von beiden Mannschaften. Die ersten Minuten gehörten den Gästen: Die Lübecker ließen vorne die Chancen liegen und bekamen hinten keinen Zugriff, Pechstein glich nach vier Minuten zum 14:14 aus (34.). Es war der Weckruf für den VfL, der nun seinerseits einen Vier-Null-Lauf hinlegte – Paul Skorupa erhöhte auf 18:14 (38.). Doch jetzt waren wieder die Gäste am Zug. Die Lübecker ließen erneut beste Möglichkeiten liegen und luden Rostock zu einfachen Treffern ein. Marc Pechstein verkürzte für Empor zum 19:18 (43.).
Die Partie blieb ausgeglichen, emotional und hochspannend. Der bis dahin geschonte Max Horner brachte Schwung in die VfL-Offensive, doch auch Rostock drückte aufs Tempo und war über die zweite Welle erfolgreich. Dennoch konnten die Lübecker ihre Führung wieder ausbauen – Mex Raguse feuerte die Kugel per Unterhandwurf zum 26:23 in die Maschen (55.). Die Halle stand Kopf, doch Empor kam noch einmal zurück, weil die Lübecker die Entscheidung verpassten. Binnen zwei Minuten drehte Empor die Partie und Jonas Thümmler erzielte den 26:26-Ausgleich. Mit dem letzten Angriff hatten die Lübecker noch die Chance auf den Siegtreffer, doch Wetzel parierte den Wurf von Wolf aus spitzem Winkel.
"Hätten dieses Spiel gewinnen sollen"
„Es fühlt sich an wie ein verlorener Punkt“, sagte VfL-Trainer David Röhrig. „Die Enttäuschung ist natürlich groß, weil wir eigentlich über 60 Minuten in Führung lagen. Rostock hat nie aufgesteckt und hat in der zweiten Halbzeit ein starkes Spiel gemacht. Wir hätten dieses Spiel gewinnen sollen, der eine Punkt ist aber auch etwas wert.“
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