Michael Roth hat den VfL Ende Januar als „Feuerwehrmann“ auf dem 15. Tabellenplatz übernommen und die Mannschaft mit einer Siegesserie schnell zum Klassenerhalt geführt. Nach dem letzten Saisonspiel wird „Schorle“ den Verein wieder verlassen. Im Interview spricht der 60-Jährige über die erfolgreiche Rückrunde, bleibende Erinnerungen und seine Zukunft in Österreich.
Michael, viel besser hätte dein Engagement in Lübeck kaum laufen können. Welches Fazit ziehst du am Ende der Saison?
Mein Fazit fällt durchweg positiv aus. Ich wurde geholt, um die Mannschaft zum Klassenerhalt zu führen – und das ist uns in kürzester Zeit gelungen. Das ist schon eine besondere Leistung der Mannschaft. Die Siegesserie zu Beginn der Rückrunde, die Auswärtsstärke und der Teamgeist waren schon beeindruckend. Es gab auch ein paar Rückschläge durch Verletzungen und Ausfälle von Leistungsträgern und unnötige Niederlagen, aber insgesamt können wir sehr zufrieden sein.
Bist du traurig, dass du den VfL wieder verlassen wirst?
Es war ja von Beginn an klar, dass meine Mission in Lübeck nach der Saison endet, deshalb bin ich nicht traurig. Es ist aber schon etwas Wehmut dabei, ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Die Spieler sind alles feine Typen, der ganze Verein ist mir ans Herz gewachsen. Ich hatte ein super Verhältnis zum Trainerteam, zur Geschäftsstelle oder auch zu unserem Betreuer Holger. Das wird mir alles sehr positiv im Gedächtnis bleiben.
Der VfL steht vor einem Umbruch. Welchen Eindruck hast du von Mannschaft und Umfeld gewonnen?
Mit David Röhrig kommt ein neuer, junger Trainer, der sicherlich einige Dinge verändern wird. Dazu werden einige wichtige Spieler den Verein verlassen. Die Mannschaft hatte bisher eine gute Hierarchie zwischen alt und jung. So einen Umbruch kann man aber positiv sehen. Der Kader wird verjüngt, da muss man sehen, wie es läuft. Es wird auf jeden Fall interessant, wie der VfL in der nächsten Saison spielt. Ich werde es aus der Ferne verfolgen.
Du übernimmst das Traineramt beim österreichischen Erstligisten Bregenz. Was erwartet dich dort?
Bregenz ist in Österreich eine Spitzenmannschaft, die in dieser Saison den Pokal gewonnen hat. Wir spielen im nächsten Jahr international und spielen um die Meisterschaft. Ich kann dort Titel gewinnen, der Verein ist sehr gut organisiert und das Umfeld ist jung und dynamisch. Dazu ist die Region um Bregenz am Bodensee schön und lebenswert. Es wird eine ganz neue Erfahrung, das reizt mich.
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