Tolle Aufholjagd wird nicht belohnt

Der VfL Lübeck-Schwartau unterliegt bei TUSEM Essen mit 22:23 (6:12). Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit kämpften sich die Lübecker im zweiten Durchgang nach einem Neun-Tore-Rückstand wieder zurück ins Spiel, konnten sich am Ende aber nicht mit einem Punktgewinn belohnen. Erfolgreichster Torschütze des VfL war Paul Skorupa mit sechs Treffern.

Nur sechs Tore in den ersten 30 Minuten – der VfL hatte von Beginn an große Probleme im Angriffsspiel. Es fehlte an Tempo, die Anspiele an den Kreis fanden keinen Abnehmer und gegen die gut sortierte Defensive der Essener fanden die Lübecker kein Mittel. So stand nach 15 Minuten erst ein Treffer für den VfL auf der Anzeigetafel, 1:7 lag das Röhrig-Team zu diesem Zeitpunkt bereits zurück. Gleich zweimal betätigte der VfL-Coach den neu eingeführten Auszeitbuzzer in der ersten Hälfte.

Etwas besser wurde das Spiel der Schwartauer erst nach der Hereinnahme von Janik Schrader, der zwei Unterhandwürfe aus dem Rückraum im Ziel unterbringen konnte. Beim Stand von 6:10 gab es die Möglichkeit, den Rückstand auf drei Tore zu reduzieren, doch stattdessen blieb der VfL erneut fünf Minuten ohne eigenen Treffer und TUSEM konnte den Vorsprung auf 6:12 ausbauen. „Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Handball gespielt, das war einfach grottenschlecht“, ärgerte sich Jan-Eric Speckmann nach dem Spiel. „Jeder wurde in der Halbzeit an der Ehre gepackt. In der zweiten Hälfte haben wir dann gezeigt, dass wir Handball spielen können.“

Doch auch in den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs gelang den Tigern kein eigener Treffer. Die Gastgeber zogen weiter davon und erhöhten ihre Führung auf 6:15 (35.). Die Partie schien zu diesem Zeitpunkt schon fast entschieden.

VfL kämpft sich zurück

Das schien sich auch in den Köpfen der Essener festgesetzt zu haben, denn plötzlich lief nichts mehr zusammen bei TUSEM. Der VfL kämpfte sich um Tor für Tor wieder ran, legte einen 9:1-Lauf hin und war 17 Minuten vor dem Ende plötzlich wieder in Schlagdistanz – Paul Skorupa traf nach feinem Schrader-Anspiel zum 14:16 (44.).

Die Abwehr stand stabil und auch Dennis Klockmann war jetzt in der Partie und glänzte mit starken Paraden. Vorne zeigten sich die Lübecker spielfreudig – und mittlerweile auch treffsicher. Janik Schrader besorgte den 17:17-Ausgleich (49.).

Die Schlussphase wurde zur Nervenschlacht – mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Die Entscheidung fiel in den letzten zwei Minuten der Partie: Der VfL ließ vorne seine Chancen liegen, TUSEM setzte sich wieder auf zwei Tore ab. Mit der Schlusssirene traf Leon Ciudad noch zum 22:23-Endstand. „Am Ende konnten wir uns leider nicht belohnen, das ist bitter“, so Speckmann.

"Sind super enttäuscht"

„Wir sind natürlich super enttäuscht, weil wir hier etwas zählbares hätten mitnehmen können“, sagte VfL-Trainer David Röhrig. „Wir haben in der Abwehr einen unfassbaren Fight geliefert und unseren Plan umgesetzt. In der ersten Hälfte haben wir im Angriff kopflos, herzlos und mutlos agiert. Mit dem siebten Feldspieler hat es in der zweiten Halbzeit besser funktioniert. Am Ende verlieren wir das Spiel aufgrund von zwei unglaublichen Fehlentscheidungen, das tut einfach weh.“

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