Der VfL Lübeck-Schwartau muss sich bei der SG BBM Bietigheim mit 32:35 (16:16) geschlagen geben. Nach einer starken ersten Halbzeit gingen dem VfL im zweiten Durchgang die Kräfte aus, die insgesamt sechs Ausfälle konnten die Lübecker nicht über 60 Minuten kompensieren. Bester Torschütze war Niels Versteijnen mit acht Treffern.
Michael Roth musste aufgrund der Ausfälle von Matej Klima, Mex Raguse und Carl Löfström etwas improvisieren, setzte im linken Rückraum auf Kotaro Mizumachi und überraschte auch in der Abwehr: Linksaußen Joscha Ritterbach verteidigte zunächst auf der halbrechten Position. Vorne versuchten es die Lübecker erneut mit dem siebten Feldspieler – und waren damit wieder erfolgreich. Bietigheim kam zwar immer wieder zu guten Abschlüssen aus dem Rückraum, doch die Partie bei der heimstarken SG BBM Bietigheim blieb komplett ausgeglichen. Niels Versteijnen traf zum 7:7-Ausgeleich (14.).
Es waren die Offensivreihen beider Mannschaften, die zu überzeugen wussten. Die Gastgeber waren zumeist aus dem Rückraum erfolgreich, die Lübecker trafen vor allem vom Kreis oder von außen. Finn Kretschmer erzielte im ersten Durchgang bereits vier Treffer. Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit brachte Jan Schult sein Team mit dem Treffer zum 13:12 wieder in Führung. Kurz vor der Pause hätte der VfL auf zwei Tore Vorsprung erhöhen können, doch Versteijnens Pass wurde abgefangen und Bietigheims Vlahovic traf zum 16:16 ins leere Tor.
VfL geht die Luft aus
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gastgeber den besseren Start in die zweite Halbzeit, die jetzt offensiv variabler agierten und mit Christian Schäfer einen treffsicheren Schützen in ihren Reihen hatten. Der VfL hingegen ließ einige Möglichkeiten liegen und leistete sich technische Fehler. Bietigheim konnte sich so erstmals mit drei Toren absetzen – Barthe traf zum 21:24 (40.).
Jetzt gingen dem Roth-Team die Kräfte aus, das Fehlen von gleich sechs Spielern machte sich bemerkbar. Die technischen Fehler häuften sich, der VfL tat sich offensiv schwer, Chancen zu kreieren. Bietigheim nutzte die Schwächephase eiskalt aus, zog weiter davon. Jan Asmuth besorgte mit dem 22:27 die Fünf-Tore-Führung (43.).
Zu viel für die angeschlagenen Tiger, die nicht mehr an die Angriffsleistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen konnten. Bietigheim hingegen konnte munter durchwechseln, hatte deutlich größere personelle Möglichkeiten. Fünf Minuten vor dem Ende besorgte Wesseling mit dem insgesamt zehnten Siebenmeter das 27:33.
Aufholjagd wird nicht belohnt
Mit einer offensiven Deckung setzten die Lübecker die Gastgeber noch einmal unter Druck, profitierten dabei von mehreren Zeitstrafen gegen Bietigheim. Tor für Tor kämpfte sich der VfL wieder ran, Janik Schrader verkürzte eineinhalb Minuten vor dem Ende auf 31:33 und brachte die Hoffnung noch einmal zurück. Doch Wesseling erlöste sein Team mit dem 31:34 und im Gegenzug parierte Poltrum – mit 32:35 mussten sich die Lübecker am Ende geschlagen geben.
Die Stimmen zum Spiel
Iker Romero (Trainer SG BBM Bietigheim): „Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme in der Abwehr, haben das Sieben-gegen-Sechs nicht gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gelöst. In den letzten Minuten haben wir zu viele Fehler gemacht und dem Gegner einfache Tore geschenkt. Insgesamt haben wir aber alles gegeben und sind froh, das Spiel gewonnen zu haben.“
Michael Roth: „Unsere Mannschaft hat alles gegeben, wir mussten einige Ausfälle kompensieren. Während des Spiels ist dann auch noch unser Abwehrchef Martin Waschul ausgefallen, Blaz Voncina hatte zudem Knieprobleme. Wir haben es trotzdem gut gemacht, haben in der zweiten Halbzeit die Abwehrarbeit leider etwas schleifen lassen. Sicherlich sind uns auch die Kräfte etwas ausgegangen. Trotzdem haben wir Bietigheim ein bisschen geärgert. Man will immer gewinnen, aber heute hat es leider nicht gereicht.“
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