Eine anfangs umkämpfte Partie gegen Aufsteiger EHV Aue entschied der VfL Lübeck- Schwartau am Ende deutlich mit 32:22 (16:10) für sich. Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde zogen die Lübecker dank einer starken Abwehrleistung und eines überragenden Torhüters Paul Dreyer (17 Paraden) davon. Bester Schwartauer Torschütze war Vojtech Patzel mit sieben Treffern.
Immer wieder rief Hallensprecher HG Meyer „Paaauul“ ins Mikrofon und die 1657 Zuschauer antworteten mit einem lautstarken „Dreeeyyyerr“. Der 22-Jährige präsentierte sich in Top-Form und zog dem Tabellenletzten der 2. HBL mit 17 Paraden, davon 12 in der ersten Halbzeit, den Zahn. Dazu überzeugten die Lübecker wie schon in Minden mit einer kompakten und aggressiven Abwehr, die Aue kaum zur Entfaltung kommen ließ. Durch den Sieg kletterten die Lübecker vorübergehend auf den siebten Tabellenplatz. „Das ist eine schöne Momentaufnahme“, freute sich VfL-Trainer David Röhrig.
Dabei begann die Partie für den VfL alles andere als optimal. Beide Mannschaften starteten mit ungenutzten Chancen in die Partie, das erste Tor erzielte jedoch der EHV. Erst nach drei Minuten glich Carl Löfström zum 1:1 aus. Eine anfangs gut funktionierende Abwehr der Sachsen erschwerte die Lübecker Angriffe - mit dem 4:4 glich Paul Skorupa nach Balleroberung von Finn Kretschmer erstmals aus. „Wir haben uns zunächst schwer getan, haben gerade im Angriff einige Minuten gebraucht, um reinzukommen“, so Röhrig.
Nach 15 Minuten brachte Vojtech Patzel den VfL nach einer Parade von Paul Dreyer in Unterzahl erstmals in Führung. In der Folge hielt Paul Dreyer seinen Kasten sauber und ließ in sechs Minuten keinen Gegentreffer zu. In Unterzahl erzielten die Lübecker durch Vojtech Patzel das 12:8 und erhöhten kurz darauf durch Janik Schrader auf fünf Tore (23.). Kurz vor Ende der ersten Halbzeit steigerte Dreyer seine Quote gehaltener Bälle auf 55 Prozent und trug neben einer strukturierten Abwehrleistung dazu bei, dass es nach 30 Minuten nur zehn Gegentreffer gab. Kretschmer besorgte schließlich 16:10-Halbzeitstand. „Wenn man ganz ehrlich ist, war die deutliche Halbzeitführung etwas schmeichelhaft“, wusste Röhrig.
Torhüter entscheiden das Spiel
In der zweiten Halbzeit machten die Schwartauer direkt da weiter, wo sie aufgehört hatten - Ole Hagedorn erhöhte nach einem Ballgewinn per Gegenstoß auf 19:11 (33.). Röhrigs Abwehr zeigte vor allem in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung - immer wieder gelang es den Schwartauern, den Ball durch einen offensiveren Abwehrspieler zu erobern, wie Jasper Bruhn, der den Gegenstoß ebenfalls direkt verwandelte (37.). Hinten blieb der überragende Paul Dreyer der stabile Rückhalt und ließ nicht einmal die Hälfte der Auer Würfe ins Netz. Auch der Zehn-Tore-Vorsprung entstand nach einer Dreyer-Parade: Bruhn traf zum 24:14 (41.).
Nach 17 Paraden und einer Quote von 53 Prozent war Dreyers Arbeit nach 44 Minuten getan und Nils Conrad stellte sich zwischen die Lübecker Pfosten. Auch mit der offensiveren Abwehr der Auer hatte der VfL keine Probleme - Patzel traf zum 30:21 (55.). Mit Conrad im Tor ließ die Lübecker Abwehr nicht nach - auch er kam auf eine Quote von 40 Prozent. Jasper Bruhns Treffer zum 32:22 in der 59. Minute markierte den Endstand, der den VfL vorerst auf den siebten Tabellenplatz katapultiert. „Damit haben wir vor einigen Monaten nicht gerechnet“, sagt Röhrig. „Es ist eine Momentaufnahme, aber die können wir jetzt genießen.“
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