Eine starke Halbzeit reicht nicht: Der VfL Lübeck-Schwartau unterliegt dem SC DHfK Leipzig vor 1260 Zuschauern in der Lübecker Hansehalle mit 25:33 (17:19). In einer temporeichen Begegnung präsentierten sich die Lübecker in der ersten Hälfte auf Augenhöhe, konnten daran im zweiten Durchgang aber nicht mehr anknüpfen.
Der Tag der deutschen Einheit in der „Hansehölle“ begann mit einem sentimentalen Moment, als die deutsche Nationalhymne vor dem Spiel von Sängerin Tanja Roll gesungen wurde, danach bekamen die 1260 Zuschauer temporeichen Handball mit sehenswerten Toren zu sehen. Denn die Lübecker präsentierten sich auf Augenhöhe mit dem Favoriten aus Leipzig, spielten mit viel Tempo im Angriff und waren aus allen Positionen torgefährlich. Hinten konnte sich Nils Conrad mit mehreren Paraden auszeichnen und vorne übernahm der VfL nach dem Treffer von Niko Blauuw zum 5:4 erstmals die Führung (7.).
VfL auf Augenhöhe
Erst eine Unterzahl brachte das Röhrig-Team wieder ins Hintertreffen – Leipzig traf dreimal in Folge und ging durch das 7:8 von Lukas Binder wieder in Führung (12.). Doch die Lübecker blieben dran, fanden offensiv weiterhin gute Lösungen über Eins-gegen-Eins-Aktionen und hielten die Partie offen. Einar Nickelsen verkürzte zum 12:13 – und SC DHfK-Coach Runarsson hatte Redebedarf.
Runarsson setzt Schlusspunkt
Es ging weiter hin und her in dieser temporeichen Begegnung, in der die Lübecker sich nicht abschütteln ließen. Im Gegenteil: Nils Conrad entschärfte hinten wichtige Würfe und Vojtech Patzel brachte sein Team mit einem schönen Dreher zum 17:16 wieder in Führung (28.) – und die Stimmung in der Halle nahm Fahrt auf. Bitter für den VfL: In den letzten zwei Minuten legte Leipzig einen Drei-Null-Lauf hin. Nach Ebners Parade gegen Leitz traf Runarsson mit der Sirene aus elf Metern zum 17:19-Pausenstand.
Und auch in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff zeigte sich Leipzig als das abgeklärtere Team, machte wenige Fehler, stellte eine kompakte Abwehr und konnte den Vorsprung weiter ausbauen – Preuss traf vom Kreis zum 20:24 (39.). Leipzig zeigte seine Klasse – und der VfL Nerven. Leitz vergab in Überzahl von außen, Speckmann per Siebenmeter und der Erstligist setzte sich weiter ab – Runarsson besorgte das 21:27 (44.).
Abschlusseffektivität fehlt
Dem VfL fehlte die nötige Effektivität im Abschluss, um Leipzig in der Schlussphase noch einmal gefähgrlich werden zu können. Denn obwohl den Gäste, die 48 Stunden zuvor noch in der Liga spielten, der Kräfteverschleiß anzumerken war, konnte die Lübecker den Rückstand nicht mehr entscheidend verkürzen. Am Ende gewann der SC DHfK Leipzig mit 25:33 und zog in die vierte DHB-Pokalrunde ein.
"Haben einen runden Pokalabend erlebt"
„Uns sind einfach ein bisschen die Kräfte ausgegangen nach der Pause“, sagte VfL-Trainer David Röhrig nach dem Spiel. „Wir hatten nicht mehr die Wurfeffektivität wie in der ersten Halbzeit und dann hat man gemerkt, dass wir die Geschwindigkeit in den Zweikämpfen verloren haben. Dadurch ist uns das Spiel etwas entglitten. Am Ende haben wir eine Halbzeit mit einem gestandenen Erstligisten mitgehalten und haben einen runden Pokalabend erlebt.“
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